Der erste Artikel im 2023 auf dem etwas anderen Geld-Blog Auf heissen Kohlen.
Hier kommt mein Fazit der ersten Januar-Woche 2023:
Fazit dieser Woche
- Bei der ganzen Geld-Geschichte geht es im Grunde nur darum, meinem Verstand nicht alles zu glauben.
- Ziel ist also: mitbekommen, was der Verstand erzählt und erkennen, was davon mich stresst.
- Sehr entspannend, so ein Jahreswechsel ohne Vorsätze, Ziele und „nächstes Jahr wird alles besser“.
- Radfahren macht mir den Kopf frei von Verstandes-Geschwafel.
- Spazieren ist gut zum Üben, weil der Verstand so richtig aktiv ist.
Nichts tun geht nicht
Freitag, 30. Dezember 2022
Gar keine Lust zum Arbeiten heute.
Jetzt käme im Grunde die Disziplin von Stefan Hiene zum Zuge: arbeite nie für Geld. Finde die Disziplin, erst dann etwas zu tun, wenn du richtig Lust darauf hast.
Den Artikel dazu habe ich vor einem knappen Jahr geschrieben, und ich kanns immer noch nicht.
Ich fühle mich am besten, wenn ich am Computer hänge und „etwas tue“. Nein, stimmt auch nicht. Dann fühle ich eigentlich nichts, dann denke ich. Das ist einfacher als fühlen.
Wenn ich nicht am Computer bin, was tue ich dann? Gar nichts? Das wäre schon die maximale Herausforderung. Also lieber raus auf einen Spaziergang oder aufs Fahrrad. Ein Buch lesen ginge auch ganz gut. Aber nur einfach so herumsitzen?
Nein, nichts tun geht nicht.
Samstag, 31. Dezember 2022
Silvester mit Linsen fürs Geld-Glück
Jahreswechsel auf der Piazza. Mitten im Menschengetümmel. Hunderte von Menschen mit Wünschen fürs neue Jahr. Wir zählen rückwärts: „10, 9, 8, … buon annoooooo!“
Und das gleiche machten Millionen eine Stunde zuvor, 2 Stunden zuvor, machen Millionen 3 Stunden später, 4 Stunden später…
Was nur zeigt, welche Illusion diese Jahreswechsel-Geschichte ist. Erfunden von Menschen, als Tradition weitergeführt.
Aber in unserem Leben ändert sich nichts. Auch wenn wir uns noch so famose Vorsätze nehmen.
Solange wir uns vom gleich programmierten Verstand steuern, hetzen, hoffen lassen.
Trotzdem, ein genüsslicher Abend, lustig, laut, lebendig, in guter Gesellschaft.
Ganz nach dem italienischen Brauch, gibts Linsen zum Neujahr (echt, sofort nach Mitternacht des 31.12., sonst funktionierts nicht):
Linsen bringen Geld-Glück fürs beginnende Jahr.

Sonntag, 01. Januar 2023
Neujahr – die grosse Hoffnung
Das neue Jahr beginnt.
Ich merke, wie ich selber in den Sog dieses Hoffnungsvollen komme. Neues Jahr – neues Glück. Jetzt wird alles besser.
Es anders haben wollen als es jetzt ist. Besser. Dann mal, in der Zukunft.
Ich spüre so richtig den Stress, der damit einher geht:
- Dieses Jahr muss es klappen
- Jetzt beweise ich es mir
Da kommt jetzt doch endlich mal ein Gefühl hoch. Der Magen drückt, da kommt fast ein wenig Übelkeit auf.
Gut so, denn ich will mein Leben echt nicht mehr in „eine bessere Zukunft“ projizieren.
Ich lebe gern JETZT.
Montag, 02. Januar 2023
Ich will es nicht mehr anders haben wollen
Wie sehr ich doch bisher in dieser permanenten Zukunfts-Projektion gelebt habe!
Es war ja auch Teil meines Mentoring-Programms der letzten 2 Jahre: das Visualisieren dessen, was ich mir wünsche, damit es sich in Zukunft so manifestiert, wie ich es gern hätte.
Ich will das nicht schlecht reden, glaube immer noch daran, dass ich das anziehe, was in der gleichen Schwingung ist wie ich. Das habe ich ja oft genug erlebt.
Aber ich war noch nie in der Lage, es willentlich herbeizuführen. Schon gar nicht, was Geld betrifft. Offensichtlich beherrsche ich die Technik nicht und konzentriere mich zu sehr auf das, was ich haben möchte, also das, was mir (scheinbar) fehlt, also auf einen Mangel, was ja wieder zu Mangel führt…
Ich habs einfach noch nicht gecheckt.
Und im Moment will ich die Sache mit dem Manifestieren auch gar nicht mehr checken.
- Ich will nicht mehr etwas mehr oder anders wollen.
- Ich will nichts mehr wünschen oder planen oder haben wollen.
- Ich will einfach in Ruhe mein kleines Leben so lebendig wie möglich leben.
Das tun, was mir Freude macht und so viel Geld verdienen, dass es gut zum Leben reicht.
Das ist alles.
Dienstag, 03. Januar 2023
Der verkleidete Verstand
Langer Spaziergang im Regen. Gute Gelegenheit, gegenwärtig zu sein und zuzuschauen, was in meinem Oberstübchen so läuft:
- Zuerst mal (völlig unbewusst) 10 Minuten überlegen, was ich jetzt „Konstruktives“ denken könnte – das kommt von meinen letzten 2 Jahren Training des „Frequenz-Hochhaltens“, sprich: etwas denken, das mich in eine gute Schwingung bringt und dadurch gut Schwingendes anziehen. Als ich bemerke, was ich da tue, wechsle ich zu:
- Wahrnehmen, was so ist – in mir und um mich herum. Sehr entspannend, muss ich sagen. Dauert etwas 30 Sekunden, dann:
- Der Verstand drängt sich vor. Verkleidet als meine Essenz, die ich jetzt angeblich spüre, weil ich 30 Sekunden gegenwärtig war. Langsam beginnt mir das Kerlchen zu gefallen. So erfindungsreich.
So geht dieser Spaziergang weiter. Ein permanenter Kampf um Gegenwärtigkeit.
Der Verstand denkt mich, ohne dass ich es merke.
Mittwoch, 04. Januar 2023
Jeden Monat soooo viel Geld?!
Weiss ich, woher dieser heutige Panik-Anfall kommt. Ich habe mir kurz vor Augen gehalten, dass ich monatlich 1300 CHF Wohnungsmiete in einem Dauerauftrag laufen habe.
Das ist ja absurd viel Geld!!!
Da wird mir eng, verspannter Kiefer, flacher Atem.
Aha.
Aber echt jetzt, ist es nicht einfach ein Wahnsinn, dass wir von Italien in die Schweiz gezogen sind und jetzt mehr als doppelt so viel Miete bezahlen? Hätten wir bleiben sollen? Verdammt fahrlässig, sowas einzugehen ohne einen ordentlichen Geldverdienplan, …
Und so weiter – mein Verstand wettert dahin, ich lausche seinen Argumenten, und… hm, das ist jetzt blöd, aber er hat ja im Grunde recht, oder?
Ist DAS jetzt die berühmt-berüchtigte Identifikation mit dem Verstand, wenn ich ihm recht gebe bei seinem Gejammer?
Donnerstag, 05. Januar 2023
Beim Radfahren gibts Ruhe im Kopf
Die Sonne scheint. Ab aufs Fahrrad, raus an die Luft, Bewegung, endlich wieder mal.
Wie kann ich auch nur daran denken, zurück in eine Anstellung zu gehen, in der ich nicht mehr frei über meine Zeit bestimmen kann?!
Solcherlei geht mir auf dieser Genuss-Tour durch den Kopf. Und interessanterweise kommt gar kein Widerstand vom lieben Verstand. Der lässt das einfach so stehen.
Vielleicht habe ich ihn abgehängt auf meiner rasanten Abfahrt?
Körperliche Bewegung befreit mich jedenfalls praktisch immer vor dummem Geschwätz im Kopf.
Auf dem Fahrrad
- kommen die wirklich guten Ideen
- zweifle ich viel weniger an meinem freien Sein
- ist mehr Ruhe im Kopf
- nehme ich meine Intuition viel besser wahr
Warum, weiss ich nicht, aber es ist mir auch egal.
Das wars für diese erste Woche. Ich bin gespannt, wie es weitergeht.
Schreib mir deine Gedanken zu meinem Geld-Tagebuch gerne in einen Kommentar. Danke ❤️
Ah, das mit den Linsen kenne ich auch aus meiner Heimat. Ich hatte vergessen, dass man sie gleich (plus Saurüssel) nach Mitternacht isst. Danke für die Erinnerung.
Haha, der Saurüssel! Ehrlich gesagt, weiss ich gar nicht so recht, was in diesem Cotecchino drin ist – vielleicht besser so. Jedenfalls ists ziemlich unverdaubar. Wo ist deine Heimat, wo isst man auch solcherlei Merkwürdiges?