Neue Woche auf dem etwas anderen Geld-Blog. Der Titel verspricht schon mal grossschnäuzige Einsichten…
Fazit dieser Woche
- Das Buch „Jetzt“ von Eckhart Tolle* sollte in den Schulen Pflichtlektüre sein. Lies es (nochmals)!
- Jeden Stress, den ich in meinem Leben habe, kann ich am Ende auf Geld zurückführen. Ganz vereinzelt noch auf Beziehungen.
- Tue die Dinge zügig, damit der Verstand keine Zeit zum Aufblähen und Schlechtreden hat.
- Das grundlegende Probleme unserer verstörten Welt ist unsere Unfähigkeit oder Weigerung, den aktuellen Moment voll zu erleben.
Zweifel
Freitag, 06. Januar 2023
Aha, jetzt scheint das grosse Zweifeln loszugehen. An diesem Geld-Blog.
- Ist das nicht peinlich?
- Was soll das bringen?
- Wem soll das was bringen?
- Das ist zu negativ!
- Die Zeit könntest du auch für Sinnvolleres einsetzen.
- …
Alles hinterfragen halt. Das kenne ich richtig gut.
Immer dann, wenn ich etwas eingefädelt habe und loslege, folgt der Zweifel, der alles wieder platt macht.
Anders gesagt: mein Verstand redet mir die Anfangsbegeisterung kaputt. Bin ich nicht wach genug, breche ich an diesem Punkt ein Projekt bald mal ab.
Dieses Mal ergebe ich mich nicht so schnell.
Ich weiss jetzt schon, dass dieser Blog mehr ist als ein blosser Geld-Blog. Es geht um echte Freiheit, um ein leichtes, unbeschwertes Leben. Und dafür lohnt es sich, durchzuhalten, dem Widerstand entgegen zu halten.
Samstag, 07. Januar 2023
Meine Geld-Programmierung herausfordern
Der grosse Meister Stefan Hiene fordert seine Verstandes-Programme willentlich heraus, damit er sie besser erkennen und deprogrammieren kann.
Zum Beispiel hat er mal seine letzten 5 Euro im Supermarkt in ein Regal gelegt und sie da liegen lassen.
Ich kriege schon ein nervöses Zucken, wenn ich bloss daran denken, nur noch 5 Euro zu haben.
Aber es stimmt schon: wenn ich so gemütlich rumsitze und vor mich her schreibe, gibts nicht allzu viel Tumult in meinem Verstand. Er plätschert dahin mit seinen Urteilen, lässt mich aber halbwegs in Ruhe.
Die grösste Herausforderung für meine Geld-Programmierung ist im Moment, dass ich keine neuen Kunden suche, sondern beim Bloggen bleibe und kommen lasse, was zu mir passen will. Dazu kommt hin und wieder eine Besserwisser-Bemerkung von Verstandesseite à la „Wirst schon sehen, wohin dich das führt.“ oder „Das kann ja nicht gut kommen.“ oder „Damit kannst du dir dann nicht mal ein Leben in Italien leisten.“
Sonntag, 08. Januar 2023
Stress im Kopf
Heute wollte ich also den ersten Newsletter seit mehr als einem halben Jahr rauslassen. Die ganze letzte Woche habe ich schon daran herumgetippt, gefeilt, wieder gelöscht, anders geschrieben, umgestellt, gekürzt, erneut geschrieben… Stunden.
Er will nicht so recht, dieser Newsletter. Weil ich mich geniere. Weil ich Angst davor habe, was meine Leser*innen von mir Wankelmütigen denken könnten. Nein, weil ich Angst habe, dass ich einmal mehr Grosses verspreche, und es dann doch wieder nicht umsetze.
„Man“ tut doch das, was man versprochen hat.
Wenn ich also jetzt schreibe, dass dieser Geld-Blog wöchentlich erscheint und dazu zweiwöchentlich ein Newsletter, dann muss ich das doch – Herrgott nochmal!– auch wirklich tun.
Aber in mir drin beginnt sichs schon wieder zu sträuben. Genau DAS wollte ich ja nicht mehr, dieses Business-Zeug. Dieses Müssen.
Weil: warum „muss“ ich konsistent sein und pünktlich den Newsletter verschicken? Um Kunden zu gewinnen.
Weil: wenn ich keine Kunden gewinnen will, dann ist es ein Hobby.
Ich habe aber schon genug Hobbies. Was ich wirklich brauche, ist ein ordentlich laufendes Business. Oder anders gesagt:
Ich muss einhalten, was ich im Newsletter verspreche, weil ich – tataaa!!!: Geld verdienen muss. Geld verdienen will, um genau zu sein.
Da haben wirs wieder. Ich stelle einmal mehr fest:
Jeden Stress, den ich in meinem Leben habe, kann ich am Ende auf Geld zurückführen.
Ich freue mich über die Erkenntnis.
Und was mache ich jetzt mit dem Newsletter?
Tja, schönen Sonntag noch.
Montag, 09. Januar 2023
Viel Theater um nichts
Den Newsletter habe ich gestern doch noch zustande bekommen und verschickt. Wie so oft, wenn der Verstand eine Riesengeschichte um eine Sache macht, hat der erwartete Sturm so ausgesehen:
Stille. Nichts. Keine Reaktion.
Ich war mir sicher, dass sich 3 Viertel des Liste austragen würde.
Stattdessen: bloss 2 Austragungen.
Das lehrt mich wieder einmal: nimm dich nicht zu ernst, tue die Dinge zügig, damit der Verstand keine Zeit zum Aufblähen und Schlechtreden hat.
Womöglich schreibe ich den nächsten Newsletter mit einem Timer: 10 Minuten Zeit zum Schreiben, und dann uneditiert raus damit.
Dienstag, 10. Januar 2023
Gegenwärtigkeit
Ich glaube, ich muss dieses Ding, dem ich das Etikett „Geld-Blog“ gegeben habe, umbenennen. Das geht ja weit über Geldprobleme hinaus.
Im Grunde geht es schlicht um Gegenwärtigkeit.
Ja, ich bin gerade stark beeinflusst von meiner aktuellen Lektüre „Jetzt“ von Eckhart Tolle und könnte den ganzen Blog mit Zitaten daraus und meinem Senf dazu füllen. Das Buch gehört in den Schulen gelesen. Pflichtlektüre für alle.
Ich lese „Jetzt“ zum zweiten Mal und wundere mich, warum der erste Durchgang 2009 kaum Spuren in meinem Sein hinterlassen hat. Bestenfalls ist mir ab und zu eingefallen, dass ich jetzt mal wahrnehmen könnte, wo ich gerade stehe und was um mich herum so passiert.
Aber beobachten meiner Gedanken? Fühlen, was die Gedanken auslösen? Auf doofe Gedanken verzichten? Das habe ich erst bei Stefan Hiene wieder gehört und gelernt.
Dabei möchte ich hier mal laut behaupten, dass das grundlegende Problem unsere Welt, die Mutter aller Probleme, unser Tiefschlaf ist, unsere Unbewusstheit, unsere Unfähigkeit oder Weigerung, den aktuellen Moment voll und ganz zu erleben.
Die Folge ist davon:
- Nur unbewusste Menschen können andere fühlende Wesen so brutal behandeln, wie es geschieht.
- Nur unbewusste Menschen können so skrupellos handeln, wie es gewisse Menschen tun.
- Nur unbewusste Menschen können die Natur so ausbeuten wie wir es tun.
- Nur unbewusste Menschen können solchen Mist produzieren, wie er angeboten wird.
- Nur unbewusste Menschen können solchen Mist kaufen, wie es manche tun.
- Nur unbewusste Menschen lassen sich vom Geld so stressen wie ich es tue – und ein paar Millionen andere.
Mit unbewusst meine ich übrigens „nicht gegenwärtig“, nicht in ihrer Haut, nicht verbunden mit sich selber, sondern:
Komplett identifiziert mit dem eigenen Verstand.
Die Lösung?
So einfach. Lies „Jetzt“ und:
- Fühle alles, was jetzt gerade ist, nimm wahr – und gib den Widerstand dagegen auf.
- Lass den Verstand dahinplaudern und schwarzmalen, aber glaube ihm nichts. Du bist nicht dein Verstand.
- Übe das jede Sekunde deines Lebens, oder wenigstens dann, wenn du gerade daran denkst 😉
Dann lösen sich nämlich auch die finanziellen Sorgen in nichts auf. Weil ich JETZT keine finanziellen Sorgen habe.
Mittwoch, 11. Januar 2023
3-Meter-Wellen
Jetzt wirds aber wirklich spannend: gestern hatte ich ein Meeting für einen neuen Texter-Auftrag.
Etwas sehr Cooles mit Sinn, ich kann meine Zeit selbst einteilen, ich bin ortsunabhängig.
Eine Art fortlaufender Texter-Auftrag ohne voraussehbares Ende.
Und was passiert?
Der Verstand dreht durch:
- Da hast du ja keine Zeit mehr für deine Sachen
- Das ist zu aufwändig für das, was du da verdienst
- Mit diesem Auftrag kannst du aber keine mehrwöchige Velotour mehr machen
Dank dieser Blog-Aktion weiss ich jetzt ja, wie ich so einer aufdringlichen Verstandsattacke begegnen kann:
Ich bin gegenwärtig. Füsse auf dem Boden spüren, atmen, Körperempfindungen wahrnehmen.
Das geht immer wieder mal 2.5 Sekunden lang, und dann übernimmt der Verstand für 83 Minuten.
Ich schlafe schlecht, weil er mich denkt.
Dieses penetrante Schlechtdenken ist wie ein Köter, der sich an deiner Wade festbeisst, und du schleppst ihn mit dir mit. Obwohl mir das noch nie passiert ist, aber so stelle ich mir das vor. Ein Drecksgewicht, das nicht meins ist.
Am Morgen beruhigt sich das Ganze und ich kann mich auch richtig über diese neue Arbeit freuen.
Wie das Meer, das nach einer stürmischen Nacht mit 3-Meter-Wellen am Morgen flach daliegt, als wäre es schon immer so gewesen.
Dieses Ringen um Gegenwärtigkeit!
Aber vor lauter Gegenwärtigkeit will ich jetzt auch nicht vergessen zu sagen: wow, wie famos – mit diesem Auftrag sollte ich meine Grundkosten decken können. Und ich habe erst noch Lust auf die Arbeit dahinter. DAS ist doch fabelhaft!
Donnerstag, 12. Januar 2023
Still
Still ist es heute in mir. Ruhig, friedlich. Vergnügt, lebensfroh.
So darf es gern immer sein, dankeschön.
Das wars für diese Woche.
Schreib mir deine Gedanken zu meinem Geld-Tagebuch in einen Kommentar. Danke ❤️
Liebe Doro
Du hast mir den Tiefschlaf Schleier schon ein wenig gelüftet, dank deinem sagenhaften Mut dich zu outen & dank deinem humorvollen Schreibstil !
Ein wahres Drecksgewicht 😀.
Lustig, wenn man/ frau sich „outet“, dann ist man in diesem Moment ja ganz bei sich drinnen, oder ?
Bitte weiterschreiben – damit auch mein Plapperi bald zur Ruhe kommt 🙏🏻
Liebe Susanne, jadu, dieses „Outen“ verlangt wirklich, dass ich ganz hier und bei mir bin und genau darauf achte, was jetzt gerade innerlich abgeht. Eine super Übung, die vor allem mir dient.
Falls es auch DIR nützlich ist, freue ich mich unendlich!
Mögen die Plapperis auf der ganzen Welt zur Ruhe kommen!