Neue Woche auf dem etwas anderen Geld-Blog.
Fazit dieser Woche
- Erwarte nie etwas von Geld, was es nicht für dich tun kann (z. B. Geldsorgen lösen, glücklicher sein im Job, Sinn finden, …).
- Den eigentlichen finanziellen Mangel fühlen wir kaum je, die Angst davor umso mehr.
- Mangel fühlen heisst nicht nur, finanziellen Mangel fühlen, sondern auch Hoffnungslosigkeit, Sinnlosigkeit, Einsamkeit und ihre Kumpanen.
- Nicht neu, aber zur Erinnerung: der mit Abstand häufigste Grund, warum so viele Menschen noch in ihren freudlosen Jobs festsitzen, ist Geld – genauer: das, was sie über Geld DENKEN.
Nix
Freitag, 27. Januar 2023
Eintrag verschlafen heute, weil ich Besuch hatte. Manchmal ist das richtige Leben interessanter als ein Blog-Eintrag.
Samstag, 28. Januar 2023
In Sicherheit mit 17 Paar Outdoor-Schuhen
Kürzlich sagte eine Freundin zu mir: „Ich habe tausend Jacken, aber doch nie die passende.“ Zudem hat sie haufenweise Outdoor-Schuhe, und doch muss sie immer wieder ein neues Paar kaufen, weil die einen zu hart sind, andere eine falsche Sohle haben etc.
Sie ist nicht die einzige, die für jede erdenkliche Lebenssituation ein Stück Ausrüstung besitzt. Nehmen wir jetzt nur mal den Bereich „spazieren gehen“ oder von mir aus „kleine Wanderung vor der Haustür“.
Dafür zieht man sich bequeme Schuhe an und eine Jacke. Oder eine zweite darüber, wenn es arg kalt ist. Auch mal zusätzlich Schal und Mütze.
Jetzt kann man daraus natürlich eine Wissenschaft machen, und für jede Wetterlage – und davon gibt es nördlich der Alpen etwa 738 verschiedene – eine ideale Ausrüstung zusammenkaufen.
Damit hat man immer die Auswahl, was man auf den Spaziergang anzieht, wenn die Sonne scheint, aber doch noch ein fieses Lüftchen geht. Oder wenn es hudelt, aber ein Südwind fönt.
Nachteil:
- die Kleiderwahl dauert länger als der Spaziergang selber
- diese Dinge kosten ein Vermögen
Ich bin auch eine Outdoor-Frau und liebe Qualitäts-Ausrüstung, die ewig hält, aber solche Ansammlungen von „dem richtigen Teil für den richtigen Moment“ halte ich für ein Festkrallen an einer Sicherheit, die es nicht gibt.
Dahinter steckt eine Idee in der Art: „Mir kann nichts passieren, weil ich für jede Situation perfekt ausgerüstet (bewaffnet?) bin.“
Bloss kommt gleich die nächste Situation ums Eck, die noch nicht abgedeckt ist und weitere Käufe erfordert.
Sonntag, 29. Januar 2023
Unmögliches von Geld erwarten
Super interessantes Gespräch zwischen Khe Hy und Carl Richards auf YouTube gehört.
Voll auf den Punkt gebracht, was ich in diesem Geld-Blog eigentlich sagen will, aber nie so pointiert formulieren konnte:
Wir erwarten vom Geld etwas, das es für uns nicht tun kann.
Bedeutet konkret:
- Wenn ich ein Problem mit Geld habe, löst mehr Geld das Problem nicht.
- Wenn ich zu wenig Sinn in meiner Arbeit und in meinem Leben habe, löst mehr Geld das Problem nicht.
- Wenn ich mich nach Zugehörigkeit und Freundschaft sehne, löst mehr Geld das Problem nicht.
Ich kann dir das Video sehr empfehlen – es geht um weit mehr als um Geld:
Montag, 30. Januar 2023
Angst vor Mangel
Hast du je Mangel gefühlt? Und falls ja, wie ging es dir dabei?
Wir wollen alle Fülle erleben und keinen Mangel haben. Stefan Hiene sagt dazu:
„Wahrhaft reich bist du nur dann, wenn du alle Gefühle fühlen kannst. Wahre Fülle ist, wenn du kein Gefühl mehr ablehnst. Alles andere ist nur der gleiche Verdrängungs- und Manipulationsversuch wie vorher auch.“
Es ist einfach, die Gefühle zu fühlen, wenn du in Fülle lebst.
Warum sollte es schwieriger sein, die Gefühle zu fühlen, wenn du im Mangel lebst? Weil du sie ablehnst, weil du sie nicht fühlen willst, stimmts?
Ich habe Mangel kaum je gefühlt. Aber ich habe die ANGST VOR MANGEL gefühlt. Und ich behaupte mal, dass 90 % der Menschen in unserer „zivilisierten Welt“ von dieser Angst getrieben sind – vermutlich, ohne sie je bewusst gefühlt zu haben. Schlimmer: wahrscheinlich sind sie sich dieser Angst nicht mal bewusst.
Sie rennen also vor etwas weg, das sie nur als Schatten eines Ungeheuers wahrnehmen, eine diffuse Angst.
DAS macht hochgradig abhängig. Darum kommen sie nicht raus aus ihren freudlosen Jobs.
Und so funktioniert unser System. Wieviele Menschen würden ihren Job noch machen, wenn sie keine Angst vor Mangel hätten?
Dienstag, 31. Januar 2023
Hoffnungslosigkeit = Mangel fühlen
Stimmt nicht, was ich gestern geschrieben habe – Mangel habe ich durchaus gefühlt.
Als ich in der Depression festsass, etwa 2003 bis 2011. Ich weiss gar nicht, ob es mehr Mangel im Leben geben kann als diese bodenlose Sinn- und Hoffnungslosigkeit. Und die habe ich durchaus gefühlt.
Es ging gar nicht anders, als sie zu fühlen, weil nichts anderes mehr existierte.
DAS ist purer Mangel.
Finanziellen Mangel habe ich hingegen nie gefühlt. Selbst als ich als Studentin kaum Geld auf dem Konto mehr hatte, fühlte ich keinen Mangel, weil ich immer ein Dach über dem Kopf und zu Essen hatte – von meinen Eltern spendiert. Voll privilegiert aufgewachsen, ohne es zu merken.
Damals fühlte ich mich in finanzieller Sicherheit (auch wenn ich das nie so zu benennen verstanden hätte). Dass finanzielle Sicherheit ein lächerliches Konstrukt des Verstandes ist, habe ich in diesem Blog ja schon mal ausgeführt.
Mittwoch, 01. Februar 2023
Hindernis Nr. 1
In einem Gespräch heute wurde wieder einmal bestätigt: das grösste Hindernis für alle, die gerne zeit- und ortsunabhängig arbeiten und leben wollen, ist – ta-taaa! – das Geld.
Wir können es natürlich auch „Angst“ nennen (Angst vor Scheitern, Angst vor Neuem, Angst vor Veränderung), aber am Ende führt alles zurück auf die Befürchtung, kein Geld mehr zu haben, um bequem oder wenigstens würdig zu leben.
Nicht neu, aber wichtig, es immer, immer, immer wieder zu sagen, damit niemand glaubt, alleine mit diesem Geld-Bremsklotz zu sein.
Und wenn ich schon am Erinnern bin: nichts anderes bremst uns so hinterhältig aus als das Geld – genauer: was uns der Verstand über das Keingeldhaben an Schreckensszenarien in den Kopf pflanzt.
Donnerstag, 02. Februar 2023
Der Luxus der freien Zeiteinteilung
Warum dem Geld nachrennen, wenn man mitten im Winter an der warmen Sonne sitzen, plaudern und auf das Glitzern des Sees blicken kann?
Meine Arbeit beginne ich deswegen heute erst um 17.30 Uhr.
Das ist die Freiheit von uns „Digitalen Nomaden“ oder orts- und zeitunabhängig Arbeitenden.
Dafür lohnt sich die ganze Stramplerei der letzten paar Jahre.
Gleichzeitig erreicht mich eine Nachricht einer „normal angestellten“ Freundin, der heute befohlen wird, dass sie sich bitte wieder an ihren ursprünglichen Bürotisch (wo es laut ist und sie sich nicht konzentrieren kann) setzen möge, um zu arbeiten.
Ist das jetzt also wirklich „normal“, wenn erwachsene Menschen nicht einmal selber bestimmen können, wo sie sitzen möchten, um am besten ihre Arbeit zu erledigen?!
Wie ich unter diesen Bedingungen gelitten habe, als ich noch angestellt war!
Wie ich es unendlich schätze, dass ich frei bin, soweit ich halt frei sein kann. Wesentlich freier als zu Angestellten-Zeiten jedenfalls.
Das wars für diese Woche.
Schreib mir deine Gedanken zu meinem Geld-Tagebuch gerne in einen Kommentar. Dankeschön ❤️
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