2022 war für mich privat ein genüssliches Jahr und beruflich ein merkwürdiges. Ich genoss es sehr, am Meer zu leben, war oft am Strand oder auf dem Fahrrad in den Cinque Terre. Der warme Sommer war ideal dafür. Auch zwei Radreisen waren in diesem Jahr drin.

Beruflich legte ich erst mal alles hin und versuchte mich neu zu orientieren. Irgendwas klemmte einfach mit meinem „Hamsterrad-Aussteiger-Mentorin-Business“, aber ich brauchte fast das ganze Jahr, um zu verstehen, was nicht stimmte. In dieser Unklarheit war es mir unmöglich, weiterzumachen, und das fühlte sich gar nicht gut an.

Gegen Ende Jahr, mit dem Umzug in die Schweiz, dämmerte mir langsam, warum ich einen solchen Widerstand gegen mein 2021 mit so viel Arbeit und Begeisterung aufgebautes Coaching-Unternehmen hatte: es war viel zu kopflastig, zu Verstandes-gesteuert.

Darum also der Titel „Kurskorrektur“ für diesen Jahresrückblick: Das 2022 stand ganz im Zeichen dieser beruflichen Umorientierung, aber eben auch der Änderung des Wohnortes.

Rückblick auf meine Ziele für 2022

Hier siehst du die in meinem letztjährigen Jahresrückblick gesetzten Ziele in fett. Und mein Kommentar dazu in Normalschrift:

  • Mein Mentoring-Programm etablieren und weiterentwickeln. Dieses Ziel habe ich bereits Ende Januar verworfen, weil mit diesem Programm einfach etwas nicht stimmte. In mir. Und dem musste ich erst nachgehen, um weitermachen zu können.
  • Die Hamsterrad-Aussteiger-Community richtig gross und lebendig machen. Entsprechend obigem Unbehagen wurde auch daraus nichts.
  • Mehr Radtouren für Miss Move. Das ist recht gut gelungen. Einerseits hatten wir einige Besucher, die wir per Fahrrad in die Cinque Terre begleiten durften. Andererseits waren wir selber ein paar Wochen selber auf Tour – in Italien und in der Schweiz.
  • Immer genug Zeit haben, um Meer, Küstenwege und das bunte Leben in meiner neuen Heimat zu geniessen. Ziel erreicht! So oft es ging, war ich am und im Meer, auf dem Fahrrad, beim Wandern.

Mein Jahresrückblick 2022

Milder Winter, genüsslicher Frühling in Levanto

Den Jahreswechsel verbrachten wir am Meer. Für Glück und Geld im neuen Jahr brutzelten wir Cotecchino mit Linsen auf dem Campingkocher.

So startete unser 2022.

Wir genossen einen milden Winter und wunderschönen Frühling. Tatsächlich hingen Ende Januar reife Himbeeren an einem Strauch in Levanto. Wie normal das ist, kann ich nicht sagen.

Cotecchino und Linsen zum Jahresstart
Jahresstart 2022 in Levanto
Himbeeren im Januar in Levanto

Fiera del cicloturismo

Darauf hatte ich schon lange gewartet. Im 2020 das erste Mal geplant, aus bekannten Gründen abgesagt, ein Jahr übersprungen, und dann endlich im März 2022:

Die erste italienische Messe für Fahrrad-Tourismus in Mailand, die fiera del cicloturismo.

Da musste ich hin, weil ich als Fahrrad-Bloggerin, spezialisiert auf Italien, wissen wollte, was die Italiener*innen bezüglich Radreisen bewegte.

Die grösste Überraschung dieser Messe, war der Andrang von Interessierten. Wir standen eine gute halbe Stunde Schlange vor dem Eingang.

Die Ausstellung selber hat mich wenig überrascht, dafür waren ein paar interessante Vorträge über italienische Regionen dabei, z. B. die Basilikata.

Erste Fiera del Cicloturismo in Mailand
Erste Messe für Fahrrad-Tourismus in Mailand
Das Fahrrad im Zentrum der Fiera del Cicloturismo

Besucher*innen in Levanto

Ich freute mich immer, wenn Besuch aus dem Norden kam. Freunde, Familie, Fahrrad-Begeisterte – es war stets ein Vergnügen, gemeinsam die Cinque Terre zu erkunden, auf den Küstenwege zu wandern oder ganz einfach einen Aperitivo in Levanto zu geniessen.

Ein Freundespaar in Levanto
Fahrrad-Besucherin in den Cinque Terre
Familie zu Besuch in Levanto

Hotel-Einladung in der Emilia-Romagna – Radtour 1

Im Februar bekam ich eine Einladung von den MC Hotels, einem Hotelbetrieb mit 4 Häusern in der östlichen Emilia-Romagna. Normalerweise bin ich sehr zurückhaltend mit solchen Einladungen, aber in diesem Fall passten die Unterkünfte bestens zu meinem Blog, weil die Emilia-Romagna eine tolle Fahrrad-Gegend ist.

Mitte Mai radelten wir von Bologna über Molinella nach Ravenna und schliesslich nach Cesenatico an der Adria. Dazu gibts natürlich einen Bericht auf Miss Move.

Radfahren in der Emilia-Romagna
Abendstimmung in Bologna
Finestrella di Via Piella in Bologna
Albergo Rossini Bologna
In einem Wäldchen bei Cesenatico
Flamingos in der Emilia-Romagna
Historisches Segelboot in Cesenatico

Coworking in Gaujac

Live vor Ort zusammen arbeiten mit Gleichgesinnten, das ist für uns Online-Arbeiterinnen eine wundervolle Sache.

In der heissesten Woche des Jahres trafen wir uns in Südfrankreich, in der Nähe von Avignon und genossen 5 lebendige Frauen-Tage.

Meine Coworkerinnen waren:

Arbeiten, einkaufen, schlemmen, philosophieren, beraten, schwimmen, frisiert werden 🙄

Coworking mit 2 Freundinnen in Frankreich
Einkauf auf dem Markt
Hervorragendes Essen von Satt & Selig
Frisierstunde beim Coworking

Tour de Suisse – Radtour 2

Als italienisch-schweizerisches Paar war es langsam an der Zeit, dass wir nicht nur in Italien Radreisen machten, sondern auch in der Schweiz.

In der Woche vor der Abreise holten wir uns eine ordentliche Grippe, und waren körperlich entsprechend unfit, als es dann losging.

Dass unsere erste Etappe von Aosta auf den Grossen Sankt Bernhard führte, war ein bisschen zu viel für unsere angeschlagenen Körper, und wir kämpften schwer auf der Passstrasse. Wie immer, wars dann aber auch ein erhebendes Gefühl, oben anzukommen.

Zudem hatten wir Abendessen und Übernachtung in der Herberge auf dem Pass gebucht. Ein eindrückliches Erlebnis, in diesen alten Mauern beherbergt zu werden.

Von Aosta auf den Gran San Bernardo
Auf dem Grossen St. Bernhard
Campingplatz bei Saanen
Campingplatz bei Saanen
Rheinfall per Fahrrad
Cauma-See bei Flims

Beruflicher Schleudergang: ein Schritt zurück

Hatte ich 2021 noch das Gefühl, mit meinem Coaching-Business gut eingespurt zu haben, überkamen mich zum Jahresstart plötzlich eine bodenlos Unlust und ein riesiger Widerstand gegen mein berufliches Tun. Ich legte alles hin, was ich mir im Jahr zuvor aufgebaut hatte.

Mir war klar, dass ich einer falschen Spur folgte, kriegte aber nicht zu fassen, was denn so verkehrt war.

Die uralten Fragen kamen wieder:

  • Wie will ich mein Geld verdienen?
  • Was bin ich denn wirklich? Texterin, Bloggerin, Coach?
  • Was will ich wirklich?

In diesem Vakuum übernahm mein Verstand wieder das Kommando (das uralte automatisierte Programm), der befahl, sofort Geld zu verdienen, und zwar mit dem, was am leichtesten geht: mit Texten für Kunden.

Leider macht mir das in 90% der Fälle wenig Freude. Dabei geht es mir doch grundsätzlich in meinem Leben genau darum: immer der Freude zu folgen. Das hatte ich mir sogar im Jahresrückblick 2021 als Motto gesetzt: Immer der Freude nach!

Erst im Spätherbst begann ich zu begreifen, was bisher falsch gelaufen war: zu viele Konzepte, Strategien, Methoden, denen ich folgte. Alles zu Verstandes-lastig. Ich war im Begriff, auf der Grundlage von aufgesetztem Wissen zu arbeiten. Und das meinen Kund*innen weiterzugeben.

DAS wollte ich sicher nicht!

Die Korrektur-Massnahme ist noch in Arbeit, geht aber in diese Richtung:

Auf meinem Blog dokumentiere ich meinen eigenen Weg von der Verstandes-Getriebenen, Geld-Gestressten zur inneren Freiheit – und damit auch zur äusseren. Auf dieser Basis kann ich meine Kundinnen viel besser inspirieren und begleiten.

Dadurch hat sich auch meine Mission etwas gewandelt:

Ich helfe Frauen, (innerlich) frei ihren LebensSinn zu leben.

Und jetzt, im Dezember 2022, da ich diesen Jahresrückblick schreibe, freue ich mich so, mich voll dieser Mission hinzugeben. In Freude und Leichtigkeit.

Mit Online-Coachings und Auszeiten im Tessin – an unserem neuen Wohnort.

Unbeirrt, auch wenn es zwischenzeitlich wieder etwas neblig werden sollte.

Umzug von Italien 🇮🇹 in die Schweiz 🇨🇭

So sehr wir Levanto, seine Lage am Meer und die Küstenlandschaft liebten, merkten wir ab Frühlingsende, dass wir noch nicht ganz da angekommen waren, wo wir uns wohlfühlen. Wir hatten dafür verschiedene Gründe, und mir persönlich fehlte der Austausch mit Gleichgesinnten, Frauen-Treffen, Coworkings, solche Dinge.

Während unserer Tour de Suisse beschlossen wir, im Spätherbst in die Schweiz zu ziehen. In den Tessin, damit es für meinen Partner sprachlich einfacher ist und er gute Chancen hat, Arbeit zu finden.

Wir hatten unglaubliches Glück mit der Wohnungssuche. Über sieben Ecken von Bekannten, bekamen wir den Hinweis, dass bei Locarno eine Wohnung frei wurde, die in unser Budget passte. Völlig unkompliziert und entspannt, konnten wir die Wohnung im September besichtigen und bekamen unmittelbar die Zusage.

Seit 1. Dezember 2022 wohnen wir also in der Schweiz.

Der Umzug war etwas holprig – unser Auto streikte kurzzeitigen, musste abgeschleppt werden, und wir bekamen einen Fiat Seicento als Ersatzfahrzeug, was jetzt nicht unbedingt das ideale Umzugsauto ist, haha. Aber am Ende konnten wir in 2 Fahrten alles in unserem eigenen Auto selber zügeln.

Surfer in Levanto
Panne beim Umzug
Ersatzauto bedingt umzugsfähig

Am neuen Wohnort im Tessin, Südschweiz:

Abendstimmung am Lago Maggiore
Sonnenuntergang über Locarno
Erster Schnee im Valle Verzasca

Meine 3 liebsten eigenen Blog-Artikel des Jahres

Nur 5 (!) Blog-Artikel habe ich im 2022 veröffentlicht. Das ist verflixt wenig dafür, dass ich Bloggerin bin.

3 davon sind der Beginn einer längeren Reihe mit dem Namen Ist das jetzt alles?!, in der ich meinen eigenen Weg in mein freies Leben beschreibe – auch mal aus Seelensicht.

  1. Die Seele und ihr Mensch: Hier schreibt meine Seele zum Zeitpunkt, als ich 30 Jahre alt war und wundert sich, dass ihr Mensch so verschlafen ist und überhaupt nicht kapiert, wie es ihr viel besser gehen könnte.
  2. Anfang 30, talentiert und… unglücklich: Die 30-jährige Dea, unglücklich im Job, in der Beziehung und in ihrer eigenen Haut. Eine junge Frau, die ihre Lebenszeit in der Düsternis ihrer Gedanken verbringt.
  3. Ich werde Autorin – ach nein, doch nicht…: Wie ich mir meinen Herzens-Berufswunsch madig machen liess, oder genauer: selber madig machte.

Was wartet 2023 auf mich?

Folgende Ziele und Projekte nehme ich mir für 2023 vor:

  • Ich veröffentliche wöchentlich 1 Blog-Artikel, alternierend hier und auf Miss Move
  • Ich lebe noch konsequenter intuitiv, folge den Impulsen
  • Von meinem Business kann ich gut leben
  • Ich inspiriere noch mehr Menschen dazu, innerlich frei zu werden – äusserlich sowieso
  • Ich bringe mich bewusst um meinen Verstand

Dieser Jahresrückblick 2022 ist dank der Jahresrückblog-Aktion von Judith Peters entstanden. Vielen Dank für die Inspiration und die Begleitung.